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Der stille Geldfresser Im Fuhrpark: Wie kleine Umwege große Löcher in Ihr Budget reißen

„Nur ein kleiner Umweg.“ So oder ähnlich klingt es, wenn Mitarbeiter andere Strecken fahren, spontane Stopps einlegen oder private Fahrten einbauen. Auf den ersten Blick wirkt das harmlos: ein paar Kilometer mehr, kaum der Rede wert.

Doch die Realität zeigt: Diese kleinen Abweichungen summieren sich zu enormen Mehrkosten und bleiben oft unentdeckt. Wer seine Projektkosten im Griff behalten will, muss genau hinschauen, wo sich stille Geldfresser im Fuhrpark verstecken.

1. Das Problem: Unbemerkte Umwege

  • Fahrer nehmen bewusst oder unbewusst längere Strecken.
  • Umleitungen, Staus oder private Abstecher erhöhen die Kilometerleistung.
  • Ohne digitale Nachweise werden diese Mehrkilometer oft nicht erkannt und gehen direkt ins Budget.

Schon wenige Prozent Mehrkilometer pro Fahrzeug summieren sich im Jahr auf hunderte Liter Diesel.


2. Die Folgen für Unternehmen

  • Mehrkosten beim Kraftstoff: Schon wenige Kilometer pro Tag summieren sich schnell.
  • Höhere Abnutzung: Reifen, Verschleißteile und Wartungskosten steigen.
  • Kalkulationsfehler: Wenn mehr Kilometer gefahren werden, als in Angeboten einkalkuliert, schrumpfen Margen.

Rechenbeispiel:

  • 10 Fahrzeuge, je 30.000 km/Jahr.
  • 5 % Mehrkilometer = 1.500 km zusätzlich pro Fahrzeug.
  • Bei 0,40 €/km entstehen 6.000 € zusätzliche Kosten pro Jahr,  allein durch Umwege.

3. Warum das oft unentdeckt bleibt

  • Papierbasierte Fahrtenbücher sind ungenau und manipulierbar.
  • GPS-Daten ohne Routenvergleich liefern zwar Positionen, aber keine echten Soll-Ist-Abweichungen.
  • Fehlender Überblick: Auftraggeber merken nichts und die Kosten bleiben im Unternehmen hängen.

Laut Bitkom (Digital Office Index 2024) nutzen inzwischen alle Unternehmen mindestens eine digitale Office-Lösung, vor allem in den Bereichen Verwaltung, Finanzen und Kundenmanagement. Ganz anders sieht es beim Fuhrpark aus: Hier setzen laut Dataforce (2024) nur 21 % der kleineren Flotten ab fünf Fahrzeugen auf Telematiksysteme, bei größeren Flotten sind es 40 %. Damit hinkt das Fuhrparkmanagement der Verwaltungsdigitalisierung deutlich hinterher.


4. Die Lösung: Transparenz durch Auswertung

  • GPS-Tracking mit Umwegerkennung: Systeme vergleichen gefahrene Strecken automatisch mit der optimalen Route (z. B. Google Maps).
  • Alarmmeldungen bei Abweichungen: Disponenten sehen sofort, wenn ein Fahrzeug ungewöhnliche Routen fährt.
  • Auswertungen im Kalender: Transparente Reports zeigen Summen über Wochen und Monate.

Praxisbeispiel:
Ein Malerbetrieb mit 12 Fahrzeugen entdeckte über GPS-Auswertungen systematische Umwege einzelner Fahrer. Ergebnis: Nach Korrektur der Routen sanken die jährlichen Fuhrparkkosten um über 10.000 €.


Fazit

Kleine Umwege wirken harmlos – doch sie sind ein stiller Geldfresser, der jedes Jahr tausende Euro kosten kann. Wer Transparenz schafft, erkennt unnötige Kilometer sofort und kann reagieren.

Praxis-Tipp: Mit modernen Telematiklösungen wie geoCapture lassen sich Fahrzeugortung, Umwegerkennung und Tourenplanung effizient in einem System abbilden. Ein entscheidender Schritt hin zu mehr Transparenz und Wirtschaftlichkeit im Fuhrpark.