NACHHALTIGKEITSBERICHT NACH CSRD
NACHHALTIGKEITSBERICHT NACH CSRD

Nachhaltigkeits­bericht

Was ist ein nachhaltigkeitsbericht nach csrd?

Ein Nachhaltigkeitsbericht ist ein zentrales Dokument, in dem Unternehmen ihre Leistungen und Strategien in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) offenlegen. Ziel ist es, transparent darzustellen, wie sich das Unternehmen nachhaltig entwickelt und welche Maßnahmen zur Verbesserung ergriffen werden. Im Rahmen der CSRD gibt es nun verbindliche Standards, die den Aufbau und die Inhalte solcher Berichte regeln.

Wer ist verpflichtet?

ab 2025

Große Unternehmen, die 2 von 3 Kriterien erfüllen:

mehr als 250 Mitarbeiter, Umsatz über 40 Mio. €, Bilanzsumme über 20 Mio. €

ab 2026

Alle anderen großen Unternehmen und große Tochterunternehmen von Nicht-EU-Muttergesellschaften.

ab 2027

Börsenorientierte KMUs (mit vereinfachten Standards)

Ausnahme: Privat geführte KMUs und Kleinstunternehmen sind in der Regel von der Berichtspflicht ausgenommen.

Was beinhaltet ein Nachhaltigkeitsbericht?


Geschäftsmodell und Strategie

  • Beschreibung des Geschäftsmodells und wie es mit Nachhaltigkeitsthemen interagiert
  • Darstellung der kurz-, mittel- und langfristigen Strategien in Bezug auf Nachhaltigkei
  • Risiken und Chancen durch Nachhaltigkeitsaspekte

 


Nachhaltigkeitsziele

  • Konkrete Ziele, die das Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance erreichen möchte
  • Maßnahmen zur Zielerreichung

 


Governance und Verantwortung

  • Struktur der Unternehmensführung im Hinblick auf Nachhaltigkeit
  • Verantwortung und Zuständigkeit für Nachhaltigkeitsthemen innerhalb des Unternehmens

 


Wesentlichkeitsanalyse

  • Analyse der wesentlichen Themen, die für das Unternehmen und seine Stakeholder relevant sind

 


Umweltaspekte

  • Angaben zu Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2 und 3)
  • Energieverbrauch und Maßnahmen zur Energieeffizienz
  • Wasserverbrauch, Abfallmanagement und Ressourcenschonung

 


Soziale Aspekte

  • Arbeitsbedingungen, Arbeitnehmerrechte und Chancengleichheit
  • Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Engagement für die Gemeinschaft

 


Doppelter Wesentlichkeitsansatz

 

Darstellung, wie das Unternehmen sowohl durch externe Einflüsse (z. B. Klimawandel) betroffen ist, als auch welche Auswirkungen das Unternehmen auf Umwelt und Gesellschaft hat.

 


Leistungsindikatoren (KPIs)

  • Messbare Daten und Kennzahlen zu ESG-Themen
  • Vergleich zu vorherigen Berichtsjahren und Fortschritte

 


Berichtsstandards

 

Angaben zu den verwendeten Berichtsstandards, z. B. ESRS (European Sustainability Reporting Standards), GRI (Global Reporting Initiative) oder andere

 


Nachhaltigkeitsrisiken

  • Analyse der Risiken, die durch Nachhaltigkeitsthemen entstehen (z. B. Klimarisiken)
  • Maßnahmen zur Risikominderung

 


Lieferkette

  • Nachhaltigkeitsmaßnahmen in der Lieferkette
  • Überprüfung und Steuerung von Lieferanten in Bezug auf Umwelt- und Sozialstandards

 


Zukunftsperspektiven

  • Geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsperformance
  • Langfristige Strategieanpassungen

 

Wie wird ein Nachhaltigkeitsbericht erstellt?

1. Planung und Zielsetzung

  • Definition der Ziele: Welche Themen (Umwelt, Soziales, Governance) sollen behandelt werden?
  • Berichtsstandards: Auswahl eines geeigneten Standards wie ESRS, GRI oder SASB
  • Verantwortlichkeiten: Festlegung, welche Abteilungen oder Teams für bestimmte Inhalte zuständig sind

2. datensammlung 

  • Datenquellen:
    • Interne Daten: Energieverbrauch, CO₂-Emissionen, soziale Maßnahmen (z. B. aus der HR-Abteilung)
    • Externe Daten: Informationen von Lieferanten, Partnern oder Stakeholdern
  • Softwareunterstützung:
    • Nutzung von Tools wie geoCapture, die Verbrauchs- und Emissionsdaten automatisiert erfassen
    • Einsatz von Nachhaltigkeits- oder ERP-Systemen zur Integration aller Daten
  • Beteiligte Abteilungen:
    • Energie- und Umweltmanagement: Bereitstellung von CO₂- und Energieverbrauchsdaten
    • HR/Personalabteilung: Daten zu Diversität, Arbeitsbedingungen und sozialen Maßnahmen
    • Finanzabteilung: Verknüpfung von Nachhaltigkeits- und Finanzdaten
    • Lieferkettenmanagement: Angaben zur Nachhaltigkeit in der Lieferkette

3. Datenaufbereitung und analyse 

  • Prüfung der Datenqualität: Sicherstellen von Genauigkeit, Vollständigkeit und Konsistenz
  • Berechnung von KPIs: Erstellung von Kennzahlen zu ESG-Kriterien, z. B. Treibhausgasemissionen (Scopes 1, 2 und 3)
  • Erkennung von Lücken: Identifizierung von fehlenden Informationen und Maßnahmen zur Nachbesserung

4. Berichterstellung

  • Texterstellung: Erstellung der Inhalte, die die Daten interpretieren und kontextualisieren
  • Visuelle Aufbereitung: Nutzung von Diagrammen, Tabellen und Infografiken, um die Daten verständlich darzustellen
  • Struktur: Gliederung nach den Berichtsstandards und Themenbereichen (Umwelt, Soziales, Governance)

5. Überprüfung und Freigabe 

  • Interne Kontrolle: Überprüfung durch das Management oder einen Nachhaltigkeitsausschuss
  • Externe Verifizierung: Optional durch externe Prüfer, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen
  • Freigabe: Finalisierung und Freigabe des Berichts für die Veröffentlichung

6. Veröffentlichung 

  • Verbreitung: Veröffentlichung auf der Unternehmenswebsite oder in einem Nachhaltigkeitsportal
  • Digitale Formate: Nutzung des ESEF-Formats (European Single Electronic Format) für die Einreichung nach CSRD
  • Kommunikation: Aktive Verbreitung an Stakeholder wie Investoren, Kunden und Mitarbeiter

Warum wurde die CSRD eingeführt?

Erhöhung der Transparenz: Die CSRD stellt sicher, dass Unternehmen präzise und nachvollziehbare Informationen über ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG-Kriterien) bereitstellen.

Förderung nachhaltiger Investitionen: Investoren benötigen verlässliche Nachhaltigkeitsdaten, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Risiken sowie Chancen von Investitionen besser bewerten zu können.

Verbesserung der Vergleichbarkeit: Die CSRD definiert detaillierte Berichtsstandards (ESRS), die sicherstellen, dass die Berichte unterschiedlicher Unternehmen vergleichbar sind.

Verbreiterung des Anwendungsbereichs: Die CSRD verpflichtet mehr Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung als die NFRD, wodurch auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMUs) einbezogen werden.

Förderung der EU-Ziele: Die CSRD unterstützt die EU-Klimaziele, den europäischen Green Deal und das Ziel, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen.

CSRD löst NFRD ab - das ändert sich:

Merkmal NRFD CSRD
Anwendungsbereich große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern

gilt für große Unternehmen, die mindestens 2 der 3 Kriterien erfüllen: 

  • > 250 Mitarbeiter 
  • > 40 Mio. € Umsatz
  • > 20 Mio. € Bilanzsumme 
Berichtsstandards keine einheitlichen Standards, Unternehmen konnten freiwillig Standards wählen  Einführung des ESRS (European  Sustainability Reporting Standards) für einheitliche Vorgaben 
Inhalt Fokus auf nicht-finanzielle Informationen, begrenzte Detailtiefe Detaillierte Angaben zu ökologischen, sozialen und Governance-Kriterien (ESG)
Prüfung der Berichte keine verbindliche Prüfung der Berichte erforderlich  Verpflichtende Prüfung durch unabhängige Dritte
Digitale Verfügbarkeit  Berichte in verschiedenen Formaten und nicht standardisiert  Verpflichtende Veröffentlichung im digitalen ESEF-Format
Zeitlicher Geltungsbeginn gültig seit 2014 ab 2025 für Berichte des Geschäftsjahres 2024

 

Welche Folgen hat das Nichterfüllen der Berichtspflicht?

Bußgelder

Finanzielle Strafen sind die häufigste Konsequenz. Diese können je nach Schwere des Verstoßes erheblich ausfallen.

Ausschluss von Ausschreibungen

Unternehmen könnten von öffentlichen oder privaten Ausschreibungen ausgeschlossen werden, da Nachhaltigkeit zunehmend als Kriterium gewertet wird.

Rechtliche Schritte und Haftung

Stakeholder können rechtliche Schritte einleiten und Führungskräfte haften persönlich bei vorsätzlicher Nichteinhaltung der Pflichten.

Einschränkungen bei Finanzierungen

Fehlende Berichte könnten Unternehmen den Zugang zu nachhaltigen Finanzierungen oder Krediten erschweren. Viele Investoren und Banken verlangen mittlerweile ESG-konforme Berichte.

Häufig gestellte Fragen