KI in Bau und Handwerk

KI im Alltag von Bau und Handwerk

Von der Baustelle bis ins Büro: So setzen Betriebe Künstliche Intelligenz einfach und praxisnah ein.

Alle reden von Künstlicher Intelligenz. Doch was bedeutet das konkret für Bauunternehmen, GaLaBauer oder Handwerksbetriebe? Muss man dafür IT-Experte sein oder teure Spezialsoftware kaufen?

Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag von IONOS zeigt: Zwar schätzen 62 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland ihren Wissensstand zu KI als gut ein, doch in der Praxis sieht es anders aus: Nur 14 Prozent nutzen KI regelmäßig, 40 Prozent gelegentlich – und 45 Prozent überhaupt nicht. Es gibt also eine riesige Lücke zwischen Wissen und Anwendung. Wer diese Lücke jetzt schließt, verschafft sich einen Vorsprung und das ohne großes Vorwissen oder hohen Aufwand.


1) Das Problem: Viel Gerede, wenig konkrete Hilfe

KI wirkt auf viele abstrakt. Statt an praktische Helfer im Alltag denken viele sofort an Roboter oder Science-Fiction. Gleichzeitig gibt es kaum konkrete Anleitungen, wie man mit KI starten kann. Das Ergebnis: Chancen bleiben ungenutzt, während Wettbewerber schon heute mit digitalen Lösungen effizienter arbeiten und moderner auftreten.


2) Die Folgen im Alltag

  • Fachkräftemangel verschärft sich: Mitarbeiter verbringen Zeit mit Planung oder Bürokratie, statt auf Baustellen oder Projekten.
  • Zeitverlust: Papierzettel und Excel-Listen kosten pro Mitarbeiter jede Woche Zeit, die auf Baustellen fehlt.
  • Wettbewerbsnachteil: Kunden erwarten Transparenz und moderne Kommunikation – Betriebe ohne digitale Unterstützung wirken altmodisch.

3) Warum alte Methoden nicht reichen

Die meisten Probleme entstehen durch veraltete Strukturen. Planung nach Bauchgefühl führt zu Leerfahrten und Überstunden. Zettelwirtschaft produziert Fehler und unvollständige Nachweise. Excel-Listen sind zwar praktisch, aber fehleranfällig und nicht revisionssicher. Und während Auftraggeber zunehmend digitale Belege verlangen, können viele Betriebe diese nicht liefern.


4) Die Lösung: KI als Werkzeug

Wie KI praktisch helfen kann, zeigen konkrete Fälle:

  • Digitale Kundenberatung:
    Immer mehr Betriebe setzen KI ein, um Kundenwünsche automatisch zu visualisieren. Kunden geben Maße oder Materialien an, und die KI erstellt Vorschläge, die direkt am Bildschirm sichtbar sind. Das verkürzt die Beratung und steigert die Kundenzufriedenheit.

  • Smarter Kundenservice:
    Auch im Büro unterstützt KI. Intelligente Sprachassistenten und Voicemail-Lösungen können Anrufe entgegennehmen, Anliegen dokumentieren und Informationen für die Mitarbeitenden aufbereiten. So wissen Betriebe schon vor dem Rückruf, worum es geht, und können gezielter reagieren.


Schritt für Schritt starten

Der Einstieg in KI muss nicht kompliziert sein. Sinnvoll ist ein schrittweises Vorgehen:

  1. Alltagsproblem benennen: Wo geht aktuell die meiste Zeit verloren? (z. B. Angebotsentwürfe, Nachweise, Routenplanung).
  2. Lösungs-Kategorie festlegen: Handelt es sich um Textarbeit, Visualisierung, Organisation oder Maschinen/Wartung?
  3. Tool auswählen: Für jede Kategorie gibt es passende Einstiegs-Tools, die ohne IT-Wissen funktionieren (z. B. ChatGPT für Texte, Gemini für Visualisierungen, Zapier für Automatisierungen).
  4. Klein anfangen: Ein bis zwei Mitarbeitende testen eine Lösung für eine Woche.
  5. Ergebnisse prüfen: Spart das Tool Zeit? Macht es Abläufe einfacher? Dann lässt sich der Einsatz schrittweise ausweiten.

Welche KI-Tools Bau- und Handwerksbetriebe sofort nutzen können

1. Texte & Büroarbeit

Bekannte KI-Textgeneratoren wie ChatGPT oder Neuroflash helfen, Angebote, E-Mails oder Rechnungen deutlich schneller zu erstellen. Sie formulieren Texte, prüfen Formulierungen und liefern Ideen, ohne dass man selbst lange tippen muss.

  • Nutzen: Angebote, Berichte und Verträge schneller erstellen, weniger Schreibarbeit.
  • Aufwand: Browser- oder App-basiert, kein IT-Wissen nötig.

 

2. Visualisierung & Kundenberatung

Mit Tools wie Gemini oder Veo3 (Google) lassen sich realistische Bilder und kurze Videos erstellen, etwa von Gärten, Bauprojekten oder Räumen. Auch Canva mit KI eignet sich, um Skizzen oder Visualisierungen für Kunden zu erstellen.

  • Nutzen: Gärten, Bauprojekte oder Räume anschaulich darstellen – höhere Abschlussquote.
  • Aufwand: Kurze Beschreibung oder Skizze genügt, KI erstellt Visualisierungen.

 

3. Organisation & Automatisierung

Über Plattformen wie Zapier oder Power Automate lassen sich verschiedene Anwendungen automatisch miteinander verbinden. So laufen Abläufe im Hintergrund, ohne dass Mitarbeitende ständig manuell Daten übertragen müssen. Ein typisches Beispiel ist die Abwesenheitsübersicht: geoCapture übermittelt täglich automatisch, welche Mitarbeitenden abwesend sind, etwa durch Urlaub, Krankheit oder Berufsschule, und gibt diese Information direkt in Microsoft Teams aus.

  • Nutzen: Weniger Handarbeit, mehr Transparenz und Kontrolle.
  • Aufwand: Einmal eingerichtet, laufen die Abläufe automatisch.

 

4. Maschinen & Wartung

Auch bei Geräten und Maschinen kommt KI zum Einsatz. Bosch bietet mit Instandhaltung 4.0 eine Lösung, die Ausfälle früh anhand von Sensordaten erkennt.Hilti ON!Trackkombiniert Werkzeugverwaltung mit Wartungsintervallen. Volvo ActiveCare überwacht den Zustand von Baumaschinen wie Baggern oder Radladern. Studien sprechen davon, dass sich Wartungskosten um bis zu 30 % senken lassen und Ausfälle deutlich reduziert werden können.

  • Nutzen: Weniger Stillstand, längere Lebensdauer von Maschinen.
  • Aufwand: Meist in Serviceverträge integriert, kein eigenes IT-Projekt nötig.

 

5. Kundenservice & Kommunikation
Auch im Büro entstehen neue Möglichkeiten. KI-gestützte Anrufbeantworter wie meiti.ai nehmen automatisch Kundenanrufe entgegen, stellen Rückfragen und dokumentieren alles digital. Handwerksbetriebe vermeiden so ständige Unterbrechungen, und Mitarbeitende haben am Ende des Tages eine geordnete Übersicht aller Anfragen(ZDH Best Practice).

  • Nutzen: Weniger Unterbrechungen, bessere Erreichbarkeit, strukturierte Kundenkommunikation.
  • Aufwand: Einrichtung einmalig, danach läuft das System im Hintergrund.

5) Fazit

KI im Bau und Handwerk ist kein Hype, sondern längst ein Werkzeug für den Alltag. Ob bei Texten, Visualisierungen oder Automatisierungen, einfache Tools bringen sofort Entlastung. Wer klein anfängt, kann ohne Risiko echte Ergebnisse erzielen.

Praxistipp: Mit geoCapturelassen sich KI-gestützte Funktionen wie digitale Nachweise, Mustererkennung bei Leerlaufzeiten oder intelligente Routenplanung direkt nutzen. In Kombination mit Automatisierungstools wie Zapier binden wir geoCapture für Sie an andere Programme an, damit Abläufe automatisch laufen.

 

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